Geschichte
Das Gasthaus Kollmann liegt geographisch an einem markanten Punkt. In früheren Zeiten wurde es als Grenzstation gesehen: zwischen den Windischen und den Deutschen. Dementsprechend turbulent waren manchmal die Zusammentreffen der beiden Volksgruppen.
Es war im 1979 als das Gasthaus Kollmann von einem Ehepaar einer nahegelegenen Landwirtschaft gekauft wurde. Es handelte sich um Anna und Georg Jauernig, den Eltern der heutigen Wirtin Elisabeth.
Anna Jauernig hatte praktische Erfahrungen, da sie in ihrer Jugend einige Jahre in der Schweiz im Gastgewerbe gearbeitet hatte. Dementsprechend fortschrittlich waren auch von Anfang an ihre belegten Brote und Brettljausen. Appetitlich hauchdünn aufgeschnitten, liebevoll garniert - das Gasthaus Kollmann als Jausenstation und Einkehr für Wanderer boomte. Die ersten Jahre konnte man beim Kollmann sogar übernachten. Es standen einige Fremdenzimmer in unterschiedlichen Farben (orange, grün..) zur Auswahl.
Mit dem 13. April 1982 erlebte der Familienbetrieb einen persönlichen Einschnitt: der Wirt, Georg, verunglückte mit seinem Traktor am Weg vom Gasthaus zur Landwirtschaft tödlich.
Die Wirtin Anna führte den Gastbetrieb nun in erster Linie mit ihren heranwachsenden Töchtern Edith, Bärby und Gitti weiter. Das Dreimäderlhaus war attraktiver Anziehungspunkt der Jugend aus der nahen und etwas weiteren Umgebung. Viele, heute manchmal schon der Großelterngeneration angehörend, erinnern sich mit einem Lächeln an diese stürmischen Zeiten.
Noch einige Jahre wurde der beliebte Ausflugsort von Jung und Alt genutzt. Eine Jause mit der ganzen Familie zur Erholung unter einem der drei Birnbäume oder dem großen Nussbaum wurde geschätzt.
Ab 1990 übernahm Elisabeth (Edith) und ihr Ehemann Peter die Führung des Gasthauses.
Mit Aufkommen zahlreicher Buschenschenken im Granitztal verringerte sich die Nachfrage nach einer kalten Jause. Was blieb, war das Gasthaus Kollmann als Treffpunkt für jegliche Bevölkerungsgruppen. Ob es die Bäuerinnen waren, die im Tanzboden turnten, die "Dartrunde", die Dienstag abends ihrer Leidenschaft nachging oder die Höhengemeinschaft, die manchmal zu regulären Treffen, manchmal aber auch zu unchristlicher Stunde zusammenkam.
Dennoch war es nicht einfach, dem abgelegenen Ausflugsziel eine neuerliche Anziehungskraft einzuhauchen. Aber: Die Flexibillität des Wirteehepaares machte es möglich!
Seit 2005 bieten die beiden ihre frisch herausgebackenen Hendl vom Cousin Robert Tschekon mittwochs (Klagenfurt-Waidmannsdorf) und freitags (Völkermarkt) am Wochenmarkt an. Die leckeren Hendl überzeugten! Nach und nach füllte sich der Terminkalender für Familienfeiern, Firmenessen oder Runden in gemütlicher Atmosphäre.
Zusätzlich liefert der Familienbetrieb auch ins Haus. So manche Garten- oder Garagenfeier wurde schon vorort bekocht.
Heute darf das Ehepaar und seine vier Kinder stolz auf die Geschichte des Gasthauses Kollmann zurückblicken. Wenngleich die Lücken im Terminkalender für persönliche Erholung manchmal knapp sind - die hohe Zufriedenheit der zahlreichen Gäste hält die Bereitschaft für den intensiven Einsatz aufrecht.